Trierischer Volksfreund 13.06.2016

„Mama, kann man hier eigentlich Panzer kaufen?“

Tag der Bundeswehr auf der Wehrtechnischen Dienststelle

Etwa 7000 Menschen haben am Samstag die Wehrtechnische Dienststelle auf dem Grüneberg in Trier besucht. Beim Tag der Bundeswehr sind dort unter anderem Panzer durch den Matsch geprescht. So konnten sich die Besucher ein Bild von der Arbeit der Soldaten machen.

Von unserer Mitarbeiterin Karin Pütz

Trier. Mit 10 000 Besuchern hatte man gerechnet – am Ende sind es etwas mehr als 7000 Gäste, die auf das 210 Hektar große Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) auf dem Grüneberg zum Tag der Bundeswehr strömen. Der Parkplatz auf dem Gelände der WTD ist schon am späten Vormittag belegt. Wer schlau ist, nutzt den Shuttleservice, der im 10-Minuten-Takt von verschiedenen Stellen Triers aus angeboten wird. Im Bus, der von der Hochschule abfährt, sitzt auch der ehemalige Artillerist Detlef Haink (61) aus Hilscheid am Erbeskopf, der sich vor allem für die technischen Neuerungen bei der Bundeswehr interessiert.

Friedensfest

Vor der Abfahrt zum Grüneberg fällt der Blick der Businsassen auf ein Fest, das von verschiedenen Friedensgruppen als Protestaktion gegen den Tag der Bundeswehr organisiert wurde. „Krieg ist kein Volksfest!“ und „Kein Werben fürs Töten und Sterben“ steht auf Transparenten und Fahnen. „Wir wollen deutlich machen, dass Krieg nicht den Menschen dient, sondern Wirtschaftsinteressen“, sagt Markus Pflüger von der AG Frieden. Vereinzelt bleiben dort Leute stehen, es wird diskutiert und gefeiert.

Auf dem Grüneberg findet indes der Tag der Bundeswehr statt. Auch hier gibt es Transparente: „Wir geben der Fürsorge ein Gesicht“ ist auf einem zu lesen, „Offizieller Ausbilder von Vorbildern“ auf einem anderen. Nicht weit davon entfernt steht AfD-Landesvorsitzender und Oberstleutnant Uwe Junge. In einem Tarnzelt sind Granatwerfer und Scharfschützengewehre ausgestellt, direkt daneben steht eine Kiste mit Gummibärchen. Die Kleinen greifen zu, während ihre Väter Fragen an die Soldaten richten: „Welchen Nachteil hat das G3?“ Fünf Kinder etwa im Alter zwischen einem Jahr und sechs Jahren sitzen auf einem Panzer und lassen sich von den Eltern fotografieren. Vor einem Aufklärungsfahrzeug steht ein etwa achtjähriger Junge und ruft mit leuchtenden Augen: „Mama, kann man hier eigentlich Panzer kaufen?“ Die einzelnen Abteilungen sind auf dem Gelände, das so groß ist wie das Fürstentum Monaco, weit verteilt. Deshalb müssen am Tag der Bundeswehr auch die Zivilisten weit marschieren. Das macht hungrig, und an den Essensständen bilden sich lange Schlangen. Im Rahmen eines Elektronik-Workshops können Jugendliche unter fachlicher Anleitung Bauteile in Platinen löten, eine Podiumsdiskussion informiert über die Bundeswehr als Arbeitgeber. Auf diesem Gebiet hat die WTD mit 400 Arbeitsplätzen einen hohen Stellenwert in Trier. Soldaten und Zivilangestellte kümmern sich stets aufmerksam um die Gäste und beantworten freundlich Fragen. Eine Reservistenkameradschaft führt ferngesteuerte Militärfahrzeuge in Miniaturgröße, unumstrittene Publikumsmagnete sind jedoch deren große Brüder – Kettenfahrzeuge, die auf dem Übungsgelände durch den Matsch preschen und den Puls manch eines Besuchers in

die Höhe jagen. Vom Miniaturpanzer bis zum Spezialfernrohr: Das Programm beim Tag der Bundeswehr ist sehr vielfältig.(dieser letzte Satz fehlte in der Printausgabe, Anemrkung der Redaktion)

Alles im Blick aus dem Fass: Dieser Panzer hat gerade das Tauchbecken durchquert. TV-Fotos (3): Friedemann Vetter

Siehe Quelle: http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/trier/Heute-in-der-Trierer-Zeitung-7000-Besucher-kommen-zum-Tag-der-Bundeswehr-bei-der-Wehrtechnischen-Dienststelle-auf-dem-Trierer-Grueneberg-Video-Fotostrecke;art754,4491559